Besichtigung der Agri PV Modellanlage in Straßkirchen: Herausforderungen und Perspektiven für die agrarintegrierte Photovoltaik

Die Teilnehmer der Besichtigung vor der AgriPV Modellanlage (Quelle: Karolina Zellmeier)
Die Teilnehmer der Besichtigung vor der AgriPV Modellanlage (Quelle: Karolina Zellmeier)

Straßkirchen - In einer gemeinsamen Initiative besichtigten Mitglieder der Jungen Union (JU) Straubing-Bogen und JU Deggendorf die Agri PV Modellanlage der Firma Krinner. Die EU-geförderte Anlage, die auf eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt ist, befindet sich derzeit im zweiten Testjahr. Im Fokus der Besichtigung standen die Herausforderungen und Chancen durch AgriPV für Landwirtschaft und Energiewende.

 

Die Modellanlage des Schraubfundamente Herstellers untersucht den Ernteertrag und die Rentabilität der Stromerzeugung agrarintegrierter Photovoltaik durch Ständerbauweise. Durch die Installation der Solarmodule auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wird die Stromerzeugung mit der landwirtschaftlichen Produktion vereint. Die erzeugte Energie kann sowohl für den Eigenverbrauch als auch für den Verkauf ins Stromnetz genutzt werden. Dieser innovative Ansatz verspricht eine nachhaltige Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen und einen Beitrag zur Energiewende.

 

Während der Besichtigung wurden jedoch auch einige Herausforderungen deutlich. Ein zentraler Punkt ist die Wirtschaftlichkeit der Agri PV Anlagen. Obwohl sie von der EU gefördert wird, reichen die finanziellen Anreize, insbesondere der Bonus für solche Anlagen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), nicht aus, um die doppelten Aufstellungskosten im Vergleich zu herkömmlichen PV-Anlagen auszugleichen. Dies stellt für viele Landwirte ein Hindernis dar, sich für agrarintegrierte Photovoltaik zu entscheiden.

 

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die 10% der Aufstellungsfläche, die mit Blühflächen überdeckt sind, nicht zu den gesetzlich vorgeschriebenen Blühflächen zählen, was die tatsächlich nutzbare landwirtschaftliche Fläche verkleinert. Eine Berücksichtigung der ökologischen Vorteile der Agri PV Anlagen findet sich in den aktuellen Vorschriften nicht.

Im Anschluss an die Besichtigung fand ein Austausch mit Bürgermeister Christian Hirtreiter statt, bei dem die Situation Straßkirchens als Wirtschaftsstandort und die weitere Entwicklung der Gemeinde erörtert wurden. Bürgermeister Hirtreiter betonte die Bedeutung von zukunftsweisenden Projekten wie der Agri PV Modellanlage für die regionale Wirtschaft. Er äußerte die Hoffnung, dass Straßkirchen weiterhin eine Vorreiterrolle in Sachen nachhaltige Energieerzeugung einnehmen wird und sich als Wirtschaftsstandort weiter profilieren kann.

 

 

Die Besichtigung der Agri PV Modellanlage der Firma Krinner bot den Mitgliedern der Jungen Union Straubing-Bogen und Deggendorf einen spannenden Einblick in die Chancen und Herausforderungen der agrarintegrierten Photovoltaik. Die Erkenntnisse aus dem Besuch werden in die politische Arbeit der Verbände mit aufgenommen um die Entwicklung dieser innovativen Technologie voranzutreiben und mögliche Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden. Mit einem engagierten Austausch zwischen Politik, Unternehmen und Landwirten kann die agrarintegrierte Photovoltaik ihr volles Potenzial entfalten und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten.

Die Junge Union Straubing-Bogen und Deggendorf vor den Solar-CarPorts der Firma Krinner.
Die Junge Union Straubing-Bogen und Deggendorf vor den Solar-CarPorts der Firma Krinner.